27.01.2011

Milch den Kühen

Die Milchindustrie hat in der Vergangenheit viel daran gesetzt, das Ernährungsmärchen vom Wundergetränk Milch zu verbreiten. Immer wieder wurde über alle möglichen Medien Schleichwerbung für Milch betrieben mit Behauptungen, dass sich Milch positiv auf Gesundheit und Fitness auswirken würde. Sogar eine vorbeugende Wirkung gegen Osteoporose wurde der Kuhmilch zugeschrieben. Die Wahrheit sieht allerdings anders aus.

Das in der Milch enthaltene Casein (Milchprotein) zieht durch seinen hohen Anteil an schwefelhaltigen Aminosäuren viel Kalzium aus den Knochen. Das kann einerseits die Knochen schädigen, zum anderen aber auch zu einer Schädigung der Nieren führen. Zugleich kann die relativ hohe Kalziumaufnahme zu einem Vitamin D-Mangel führen. Dies führt – nach den Erkenntnissen der im Auftrag der Studie: “Prospective Studies of Dairy Product and Calcium Intakes and Prostata Risk Cancer” – zu einem um 30% höheren Prostatakrebsrisiko.
Ein weiterer Schwachpunkt der Milch liegt an ihrem hohem Fettgehalt und der in ihr enthaltenen Laktose. Laktose (Milchzucker) steht nicht nur in Verdacht das Krebsrisiko zu erhöhen, sondern begünstigt auch die Fetteinlagerung. Pro Liter Milch sind ca. 30 bis 50g Milchzucker enthalten, wodurch sich bei regelmäßigem Milchkonsum die Gefahr erhöht an Diabetes zu erkranken. Darüber hinaus hemmen Milchprodukte - ebenso wie Eier - die Eisenresoption und können so zu einem Eisenmangel führen.


Was ist an den CMA-Kampagnen verbrauchertäuschend?

In den Kampagnen der CMA werden an sich zwar keine falschen Aussagen gemacht. Aber die Art wie die Aussagen rübergebracht werden sollen den irreführenden Eindruck erwecken das Kuhmilch gesund wäre. Z.B. wird ausgesagt, dass in Milch Calcium, Magnesium und Vitamin D enthalten sind und dazu beschrieben welche positiven Wirkungen diese Nährstoffe haben. Dass hört sich für die meisten Verbraucher natürlich sehr positiv an. Was die meisten leider nicht wissen ist, dass die Gesamtbilanz von Milch völlig anders aussieht.
Z.B. enthält Kuhmilch zwar hohe Mengen an Calcium, davon Aufnehmen kann der menschliche Körper allerdings nur ca. 25 bis 30%. Da das in der Milch enthaltene Casein (Milchprotein) zudem noch weitere Mengen an Calcium aus den Knochen zieht, ist die Calciumbilanz von Milch alles andere als günstig.
Ähnlich sieht es mit Magnesium aus. Aufgrund des unausgewogenen Verhältnisses von Calcium zu Magnesium verliert der Körper durch Kuhmilch mehr Magnesium als er aufnimmt.
Beim Vitamin D ist es noch problematischer. Seine Dosierung in der Kuhmilch ist dermaßen hohen Schwankungen unterworfen, dass es zwischen einer unwirksamen Unterdosis bis zu einer gesundheitsschädigenden Überdosis schwanken kann.

In vielen Ländern wie z.B. in den USA und der Schweiz Werbung verboten in denen behauptet wird, dass Milch gesundheitsfördernde oder krankheitsvorbeugende Eigenschaften besitzen würde.


Milch und Osteoporose

Immer noch weit verbreitet ist das Märchen von der Osteoporose-Prophylaxe durch Kuhmilch. Aufgrund der – bereits angesprochenen – schlechten Calciumbilanz (weitaus schlechter als über pflanzliche Calciumquellen) von Kuhmilch ist allerdings eher vom Gegenteil auszugehen: Kuhmilch und Milchprodukte schützen nicht vor Osteoporose sondern erhöhen sogar noch das Risiko an Osteoporose zu erkranken, wie eine Studie der Harvard School of Public Health zeigt. Demnach führt ein erhöhter Milchkonsum zu einem erhöhten Osteoporoserisiko. (Quelle:www.milch-den-kuehen.de/osteo.html)

Tatsache ist, dass in den Ländern in denen keine – bzw. so gut wie keine – Kuhmilch konsumiert wird, die Zahl der Osteoporoseerkrankungen am geringsten ist. Laut den Aussagen der Milchlobby die immer noch der Kuhmilch eine Osteoporosevorbeugende Wirkung zuschreiben will müsste eigentlich das Gegenteil der Fall sein.


Gesundheitsrisiken der Kuhmilch

Kuhmilch ist Hauptallergieauslöser (bei Kindern). Sie erhöht das Diabetes-, Osteoporose- und Arterioskleroserisiko (besonders bei homogenisierter Milch). Zudem haben Studien gezeigt, dass Kuhmilch das Risiko, an Prostata- Brust- und Gebärmutterkrebs zu erkranken, erhöht. Zudem kann es zu einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen kommen. Weitere Probleme die Auftreten können sind: Hautunreinheiten und Akne, Blähungen und Mundgeruch. (Quelle: www.milch-den-kuehen.de)


Weitere mögliche Nebenwirkungen des Milchkonsums

Verschlüsse und Krankheiten der Leber, Nierensteine, Blasensteine, Katarrhe (Asthma), Blähungen unter dem Zwerchfell (führt zu Druck auf das Herz und Herzbeschwerden), Blähungen im Unterleib, angeschwollener Unterleib, Schädigung von Zähnen und Zahnfleisch, schwerer Hautausschlag, Milzerkrankungen, Erstickungsanfälle, Veränderung der Sehkraft, Kopfschmerzen, Nervenleiden, Schwindel, Epilepsie. (Quelle: www.milchbessernicht.de)


Kontamination

Kuhmilch weist zudem häufig bedenkliche Kontaminationen mit weiteren gesundheitsschädlichen Substanzen auf. Wie z.B.: Dem synthetischen Rinderwachstumshormon BGH, Antibiotika, Pestizide, Fungizide, Herbizide, Zitzendesinfektionsmittel, Aflatoxin und Schwermetallen. Selbst Biomilch ist davon nicht ganz unbetroffen. Eine 2002 durchgeführte Untersuchung der BAfM ergab, dass der einzige nennenswerte Unterschied bei der Kontamination zwischen Biomilch und konventioneller Milch darin bestand, dass Biomilch kein Aflatoxin aufwies. (Quelle: ZEIT)

Mittlerweile gibt es zahlreiche Alternativen zur Kuhmilch: unter anderem Soja-, Reis-, Soja-Reis- und Hafermilch.

Eiter in der Milch

Möchtest du ein Glas Eiter zu deinen Keksen? Denn Kuhmilch ist nichts anderes. Sie mag zwar weiß sein, aber Forscher wissen, dass jedes Glas Milch somatische Zellen, sprich Eiter, enthält.

Die Milchindustrie weiß, dass der Eiter in der Milch ein Problem ist. Deshalb hat sie die Methode der „somatischen Zellzahl“ entwickelt, um den Eiteranteil der Milch zu messen. Mit der somatischen Zellzahl wird normalerweise die Milchqualität überprüft. Umso höher die somatische Zellzahl, umso mehr Eiter in der Milch.

Laut der deutschen Milchverordnung, darf der Gehalt der somatischen Zellen in wärmebehandelter Konsummilch, in Kefir-, Sahne-, Joghurt- und Mischmilcherzeugnissen 400.000 pro ml nicht überschreiten.

Ein Verursacher der Tausenden von Eiterzellen in jedem Liter Milch, könnte ein Rinderwachstumshormon von Monsanto sein, das unter dem Namen Posilac verkauft wird. Posilac findet heutzutage unter Milchbauern rege Verwendung, um die Milchproduktion ihrer eh schon vollkommen überlasteten Kühe noch zu steigern. Weil die Kühe mittlerweile solch riesige Mengen an Milch produzieren müssen, leiden sie häufig unter schmerzhaften Euterinfektionen, genannt Mastitis – eine Euterentzündung. Dies ist die häufigste Erkrankung unter Milchkühen und ¼ aller Kühe in Deutschland müssen deshalb vorzeitig geschlachtet werden. Früher stand eine deutsche Milchkuh ca. 10 Jahre lang im Stall, heute durchschnittlich 2 – 3. Wenn sie gemolken werden, fließen der Eiter und die Bakterien der Entzündung auf direktem Wege mit in die Milch. Das Magazin Nature berichtete, dass Posilac die somatischen Zellen – also den Eiter – in der Milch um eindeutige 19 % ansteigen ließ. Forscher schätzen, dass ein normales Glas Milch 1 – 7 Tropfen Eiter enthält. Und das ist nicht nur ekelhaft, sondern kann auch gefährlich werden. Eiter kann Paratuberkulose Bakterien enthalten, die beim Menschen wahrscheinlich die Crohn-Krankheit auslösen.

Milchbauern versuchen, die sich stark ausbreitende Mastitis mit großen Mengen an Antibiotika zu kontrollieren – doch diese breiten sich auch in der Milch aus. Kinder sind für die Nebenwirkungen von zu vielen Antibiotika besonders anfällig – Forscher glauben, dies könnte die Entwicklung eines Immunsystems verhindern.

Milchbauern sagen den Verbrauchern nicht, dass jedes Glas Milch mit Eiter, Bakterien und vielleicht sogar Paratuberkulose verseucht ist. Die einzige Möglichkeit, auf Eiter zu verzichten, ist, auf Milch zu verzichten.

Braucht der Mensch tierische Milch?

Der moderne Mensch neigt dazu, die Frage nach der Notwendigkeit des Milchkonsums vorbehaltlos zu bejahen. Diese Ansicht ist hauptsächlich kulturell bedingt und geht zurück auf den Einfluß der Werbung während der letzten Jahrzehnte. Doch wie beim Fleisch ist es auch bei der Milch erwiesen, daß der Mensch sehr gut ohne sie leben kann. Millionen von Veganern weltweit, die seit ihrer Geburt oder seit ihrer Ernährungsumstellung ohne Milch und Milchprodukte leben, zeigen an ihrem persönlichen Beispiel, daß eine gesunde vegane Ernährung durchaus möglich ist.

«Studien mit Veganern, die weltweit, aber auch von uns durchgeführt wurden, zeigen, daß Veganer im Durchschnitt deutlich gesünder sind als die allgemeine Bevölkerung. Körpergewicht, Blutdruck, Blutfett- und Cholesterinwerte, Nierenfunktion sowie Gesundheitsstatus allgemein liegen häufiger im Normalbereich. [...] Wenn alle Menschen veganisch leben würden, sähe es um die Gesundheit der Menschen, der Umwelt und der Gesellschaft besser aus. Es gilt, dieses Potential zu nutzen.» (Prof. Claus Leitzmann von der Justus-Liebig-Universität in Gießen, in einer öffentlichen Erklärung am 24. März 1994 in Bonn)

[...]

Der Mensch kann also in allen Lebensphasen sehr gut ohne tierische Milch leben. Milch ist, entgegen der von den entsprechenden Industrien gesponserten Propaganda, kein unentbehrliches Nahrungsmittel – und auch kein gesundes, ja nicht einmal ein natürliches.

[...]

Wegen ihrer Artfremdheit ist Tiermilch – die natürliche und erst recht die industriell verarbeitete – für den Menschen kein geeignetes Nahrungsmittel. Dies gilt um so mehr, als heute noch die vielen Mast- und Pharmastoffe hinzukommen, die den Tieren verabreicht werden und über die Milch in 5facher Konzentration – und über das Fleisch in rund 14facher Konzentration – vom Menschen mit aufgenommen werden. (In nochmals erhöhter Konzentration werden diese Schadstoffe dann über die Muttermilch an das eigene Kind weitergegeben.)

Es muß also festgehalten werden, daß tierische Milch beim Menschen zu einem erhöhten Allergierisiko, zu ungewollter Antibiotikazufuhr, zu Übersäuerung, zu einem Überschuß an Cholesterin, Protein usw. beiträgt – mit all den damit verbundenen Problemen. Wie bei jeder Ernährungsform ist natürlich auch bei einer veganen Ernährung auf die gesunde Ausgewogenheit zu achten.

Säuglingsernährung

Die menschliche Muttermilch ist genau so zusammengesetzt, dass sie das Immunsystem des Kindes aufbaut. Die Kuhmilch ist analog genau auf die Gesundheit des Kalbes zugeschnitten. Für Menschenkinder ist Kuhmilch sehr viel weniger geeignet und schlechter verträglich, da die Verdauung des Kindes auf Menschenmilch eingestellt ist. Die Eiweiße der Kuhmilch begünstigen die Entstehung von Allergien wie Neurodermitis. Viele allergiekranke Kinder konnten durch eine tiereiweißfreie Ernährung eine deutliche Linderung erfahren (vgl. Spiller 1996, Kap. 3: “Der deutliche Unterschied: Frauenmilch – Kuhmilch”).

Mittlerweile empfehlen sogar praktisch alle Kinderärzte, die Kuhmilch im späteren Lebensalter für unbedenklich halten, im ersten Jahr des Kindes keine Kuhmilch zu füttern. Sollte das Stillen durch die Mutter nicht möglich sein, raten sie zu “Säuglingsnahrung”, also einem Fertigprodukt, das mit viel Aufwand zur Nachahmung menschlicher Muttermilch maßgeschneidert wurde (vgl. z. B. www.kindergesundheit-info.de).

Laktoseintoleranz

Bei einer Laktoseintoleranz (auch Milchzuckerunverträglichkeit genannt) ist der Körper nicht in der Lage, Laktose zu verdauen. Grund dafür ist eine fehlende oder geringe Produktion des Verdauungsenzyms Laktase. Laktase wird von allen Säugetieren während der Stillzeit gebildet. Danach geht die Laktaseproduktion auf ein Minimum zurück, da der Körper diese Fähigkeit nicht mehr benötigt. Etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung sind laktoseintolerant – wobei die Intoleranz keine Krankheit, sondern ein ganz natürlicher Vorgang ist. Nur ein Teil der Angehörigen einiger Populationen – von Menschen in Kulturen, die seit cirka 9.000 Jahren Milchwirtschaft betreiben – entwickelt auch im Erwachsenenalter genug Laktase, um Milchzucker verdauen zu können.

In Deutschland haben etwa 15% der Bevölkerung eine Laktoseintoleranz (siehe Tabelle in Wikipedia); in Südostasien sind es 98% und in China 94%. Selbst in einzelnen Ländern ist die Laktoseunverträglichkeit sehr unterschiedlich ausgeprägt: während sie nur bei 17% der Menschen in Nordfrankreich vorhanden ist, liegt der Anteil bei in Südfrankreich lebenden Menschen bei 65%.

Der Konsum von Milchprodukten und in Fertigprodukten enthaltenem Milchzucker verursacht bei Menschen mit Laktoseintoleranz Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Kuh-Milch, Akne und Neurodermitis

In der Pubertät - und auch darüber hinaus - kann Akne häufig allein durch das Weglassen von Milch und Milchprodukten innerhalb kurzer Zeit zum Verschwinden gebracht werden.

Der direkte Zusammenhang zwischen Milch und Akne wird in einer Studie der Harvard-Universität erläutert. Dabei ist der Hinweis auf Hormone und bioaktive Substanzen in der Milch besonders interessant:

[...]

Neurodermitis im Kindesalter, kann die verschiedensten Ursachen haben. Eine häufige Ursache sind allergische Reaktionen auf Milch.

Mittlerweile kennen viele Eltern den Zusammenhang zwischen Kuhmilch und Hautausschlägen im Kleinkindalter schon. Wenn sie bei den ersten Anzeichen hartnäckiger Hautprobleme ihrer Säuglinge auf Kuhmilchfütterung verzichten, tritt in vielen Fällen eine Besserung ein oder die Symptome verschwinden völlig

Kuhmilch schädigt Babys

Kuhmilch lässt Babygehirne verkümmern

Da Kuhmilch aus einem Kalb eine Kuh (mit einem Höchstalter von etwa 25 Jahren) machen soll, ist davon auszugehen, dass sie auch diejenigen Stoffe enthält, die beispielsweise für die Entwicklung eines Wiederkäuermagens nötig sind, die man für ein schönes Fell braucht und solche, die einen innerhalb kurzer Zeit zu einem schwergewichtigen und im Vergleich zum Menschen eher kurzlebigen Wesen heranwachsen lassen.

Da die Kuh keinen gesteigerten Wert auf hohen Intellekt, auf Fortschritt, Kultur oder auf Wissenschaften legt (dafür aber - wenn man sie ließe - im Einklang mit der Natur leben könnte, ohne diese zu zerstören - was den meisten Menschen heute nicht gelingt), ist ihre Milch von Natur aus nicht mit solchen Stoffen ausgestattet, die ein besonders hoch entwickeltes Gehirn entstehen lassen.

Wenn Sie Ihrem Kind Kuhmilch geben, erhält das Babygehirn jene Nährstoffe, die ein Kälberhirn benötigt, jene Nährstoffe aber, die ein im Wachstum inbegriffenes Menschengehirn benötigen würde, fehlen! Das Gehirn Ihres Kindes leidet mit einer auf Kuhmilch basierenden Ernährung also permanenten Hunger!

Begünstigt Kuhmilch Diabetes?

Kuhmilch enthält im Vergleich zur menschlichen Muttermilch sehr wenig Linolsäure, weniger Eisen, weniger Niacin, weniger Vitamin C, dafür doppelt soviel Eiweiß (Kasein, welches im Verdacht steht, Zivilisationserkrankungen, wie auch Diabetes Typ 1, Herzkrankheiten, Autismus*, Schizophrenie u.v.a. zu begünstigen).

Das Kasein der Kuhmilch ist eine klebrige, für Menschen kaum verdauliche Eiweißart. Das menschliche Muttermilcheiweiß Albumin ist für Menschenkinder dagegen äußerst leicht verdaulich. Menschliche Muttermilch enthält 6,8 % Laktose, was für die Entwicklung und Leistung eines so komplexen Organes wie des menschlichen Gehirns notwendig ist. Die Kuhmilch enthält jedoch nur 3,8 %, was für ein Kuhgehirn völlig ausreichend ist...

Eisenmangel ?

In der Diskussion um die gesundheitlichen Vorteile von Fleisch als Nahrungsmittel für den Menschen wird immer wieder gern das Argument angeführt:
Pflanzliches Eisen sei deutlich schlechter vom Körper verwertbar als tierisches Eisen.

Nehmen wir mal an, diese Aussage sei korrekt, dann stellen sich doch folgende Fragen:

1. Was bedeutet es tatsächlich, wenn man von besserer Verwertbarkeit spricht?

2. Hat eine "schlechtere" Verwertbarkeit pflanzlichen Eisens eine gesundheitliche Bedeutung für den Menschen? Und wenn ja, ist diese eher negativ oder möglicherweise sogar positiv zu bewerten?


Zu 1.
Von einer guten Verwertbarkeit eines Nährstoffs für den Körper spricht man, wenn er bei der Verdauung gut aufgenommen und verstoffwechselt werden kann. Diese wird auch Bioverfügbarkeit genannt. Ob sie hoch ist, d.h. ein großer Anteil aus der Nahrung aufgenommen werden kann, oder niedrig, hängt zum einen von der Beschaffenheit des Stoffes selbst ab (z.B. können manche Formen von Eisen besser aufgenommen werden als andere) und zum anderen vom Zusammenspiel mit anderen Faktoren (z.B. kann die Aufnahme von Eisen durch Vitamin C erhöht werden).
So ist bei der Resorption von Eisen aus Lebensmitteln beispielsweise sehr wohl relevant, ob der Körper einen hohen Eisenspeicherstatus vorweisen kann oder bereits einen Eisenmangel aufweist. Dieser Status entscheidet nämlich sehr wohl mit darüber, ob das Eisen aus der Nahrung stärker resorbiert wird. Der menschliche Körper verfügt offensichtlich über Mechanismen, die es ihm erlauben, hier aktiv regulierend einzugreifen. Ist der Speicherstatus niedrig, wird die Resorption verbessert.


Zu 2.
Bei der Vegetarier-Studie des Bundesgesundheitsamtes Berlin stellte man Folgendes fest: «Unsere Untersuchungen ergaben niedrigere Eisen- und Hämoglobinwerte bei weiblichen Vegetariern. Klinisch verwertbare Folgerungen konnten daraus jedoch nicht gezogen werden. Zudem tritt in letzter Zeit eine andere Bewertung des sogenannten Eisenmangels in den Vordergrund. Es gibt sogar Wissenschaftler, die niedrigeres Serumeisen für gesundheitlich vorteilhaft halten.»
Die Berliner Studie ist nicht die einzige, die über dieses Thema gemacht wurde. Alle seriös durchgeführten Studien kommen zu einem ähnlichen Ergebnis.
Aus der Arbeit des Instituts für Ernährungswissenschaft der
Justus-Liebig-Universität Giessen kann man entnehmen: «Eisenwerte von Vegetariern liegen durchschnittlich im unteren Normbereich. Da die Standardwerte auf Messungen mit fleischessenden Personen beruhen, wird derzeit diskutiert, ob diese für alle Menschen verbindlich sind. Die Diskussion wird durch die Feststellung belebt, dass Eisenwerte im unteren Normbereich einen gewissen Schutz gegen Infektionskrankheiten und Herzinfarkt bieten.»
Einige Studien gehen sogar noch weiter und sehen einen Zusammenhang zwischen vielen Zivilisationskrankheiten und zuviel Eisen. Dies gilt insbesondere für die Alzheimerkrankheit, da dabei ein abnorm hoher Eisengehalt im Gehirn feststellbar ist.

Dies wiederum korreliert mit der Tatsache, dass Fleisch Eisen in relativ hoher Konzentration enthält und die Alzheimer-Krankheit insbesondere in Ländern mit stetig wachsendem Fleischkonsum (z.B. USA) extreme Zuwachsraten zu verzeichnen hat. Mangels effizienter Ausscheidungsmöglichkeiten des menschlichen Körpers (wie dies bei den anderen Spurenelementen z.B. durch den Urin der Fall ist), kann durch einen hohen Fleischkonsum daher auch der Körper mit einer hohen Eisenkonzentration stark belastet werden.

Die Informations- und Dokumentationsstelle am Institut für Ernährungswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Giessen meint zu den Eisenwerten von Vegetariern: «Untersuchungen mit Vegetariern und Vegetarierinnen ergaben allerdings, dass bei Männern keine und nur bei 17% der Frauen geringe Abweichungen der Serum-Eisenwerte nach unten zu verzeichnen waren. Als mögliche Erklärung wird eine Erhöhung der Resorptionsrate unter Eisenmangelbedingungen genannt. Auch konnten keine Anhaltspunkte gefunden werden, dass der um etwa 10% niedrigere Serum-Eisenspiegel mit irgendwelchen Krankheiten verbunden war. Im Gegenteil: Es steht sogar ein geringeres Infektionsrisiko und eine Verringerung des Herzinfarktrisikos bei Frauen zur Diskussion.[...]»

Fazit:
Es scheint also so zu sein, dass eine potentiell "schlechtere" Verwertbarkeit von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln für den menschlichen Körper eine tiefere Bedeutung zu haben scheint. Ein zu hoher Eisenspiegel scheint unserer Gesundheit entgegen landläufiger und immer wieder gerne geäußerten Meinungen offensichtlich gar nicht zuträglich zu sein. Zuviel Eisen macht uns krank. Ein geringerer Eisenspiegel im Blut schützt vor Infektionen und verringert das Herzinfarktrisiko. Verkürzt könnte man sogar sagen: Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln ist gesünder!

Quellen:
- Prof. Dr. H. Rottka, Berlin. Beispiel einer Studie die vor zuviel Eisen warnt: Association Between Body Iron Stores and the Risk of Acute Myocardial Infarction in Men
- C. Leitzmann und P. Michel: Alternative Kostformen aus ernährungsphysiologischer Sicht, Akt. Ernährungsmedizin 18
- Kieffer, Felix: Wie Eisen und andere Spurenelemente die menschliche Gesundheit beeinflussen: Eine Neubeurteilung alter Erfahrungen, 1993; nach einem Vortrag, gehalten zur 104. Jahresversammlung der Schweiz. Gesellschaft für Lebensmittel- und Umweltchemie vom 11. September 1992 in Les Diablerets.
- http://www.uni-giessen.de/cms/
- http://www.vebu.de/alt/nv/dv/__Studien_mit_Vegetariern.htm#Eisen
- http://www.vegetarismus.ch/info/17.htm

Mythos Eiweiß

Der Mythos vom Eiweissmangel

Dies ist ein Mythos, der leider sogar von Ernährungsberatern mit nur oberflächlichem, rein theoretischem Wissen über die vegetarische Ernährung noch immer verbreitet wird. Deshalb findet man in vielen Büchern auch heute noch so genannte Eiweisskombinationstabellen, an die sich, gemäss dieser Theorie, die Vegetarier halten sollten, um das pflanzliche Eiweiss auf das Niveau tierischen Eiweisses aufzuwerten. Diese Vorstellung hält sich offenbar noch hartnäckiger als der Mythos vom Eisenreichtum im Spinat.


Hier die Entstehungsgeschichte des Mythos:

Er wurde mit einer Kombinationstabelle von der Autorin Frances Moore Lappe in die Welt gesetzt. Sie schrieb 1971 das bekannte und viel beachtete Buch «Diet for a Small Planet». Die Autorin hat ihren damaligen Fehler längst eingesehen und bereits in der 2. Auflage ihres Buches von 1976 korrigiert. Hier die Stellungnahme von Frau Lappe:
«1971 unterstrich ich die Wichtigkeit von Eiweissergänzungen. Ich nahm an, dass man nur ausreichend mit Eiweiss versorgt sein könne (ohne gleichzeitig zu viele Kalorien zu konsumieren), wenn man pflanzliches Eiweiss so kombiniert, dass es vom Körper wie tierisches Eiweiss verwertbar ist. Im Kampf gegen den Mythos, dass nur über Fleisch Eiweiss von hoher Qualität erhältlich ist, habe ich einen anderen Mythos geschaffen. Ich vermittelte den Eindruck, dass man bei einer fleischlosen Ernährung seine Nahrungsmittel sehr sorgfältig aussuchen muss, um genügend Eiweiss zu erhalten. Tatsächlich ist es aber viel einfacher als gedacht.»

[...]

Woher kommt der Glaube, dass tierisches Eiweiss höherwertiger sei als pflanzliches?

Immer wieder trifft man in Ernährungsbüchern Tabellen über die Wertigkeit verschiedener Eiweissarten. Dabei steht an oberster Stelle jeweils das Ei, gefolgt von den anderen tierischen Nahrungsmitteln. Woher stammt diese Tabelle?
Im Jahre 1914 machten zwei Wissenschaftler (Osborn und Mendel) Fütterungsversuche an Ratten. Dabei stellten sie fest, dass die Ratten mit Ei-Eiweiss am schnellsten an Gewicht zulegten (gefolgt von anderen tierischen Eiweissen). Wie es in der damaligen Zeit üblich war, bewerteten sie dies als sehr positiv. So kam es, dass man das Ei-Eiweiss als das beste festlegte. Obwohl ein solcher Versuch natürlich keinerlei Aussagekraft auf die gesundheitlichen Auswirkungen des Eiweisses auf Ratten (und schon gar nicht auf den Menschen) hat, bildete er die Grundlage für alle künftigen Wertigkeitstabellen.
Allerdings: Der Versuch wurde später wiederholt und weitergeführt. Das Ergebnis war, dass die Lebenserwartung der Ratten, die mit pflanzlichem Eiweiss gefüttert wurden, wesentlich höher war. Die Wertigkeitseinteilung entspricht also kaum dem Gesundheitswert des Eiweisses. Im besten Fall sagt sie aus, dass man von einem bestimmten Nahrungsmittel weniger konsumieren muss als von einem anderen, um gleichviel Körpermasse aufzubauen. Dies ist auch einfach nachzuvollziehen: Da auch der Mensch ein Tier aus Fleisch und Blut ist, entsprechen tierische Eiweisse eher dem Eiweiss, aus dem der Mensch aufgebaut ist. Deshalb enthält tierisches Eiweiss auch die optimale Zusammensetzung, wenn es darum geht, möglichst schnell viel Körpermasse aufzubauen. Dass dies jedoch nicht positiv zu bewerten ist, lässt sich aber leicht einsehen:

1. Übergewicht gilt heute weder als erstrebenswertes Ziel noch als gesundheitsfördernd.

2. Da der Mensch kein echter Fleischesser (wie z.B. eine Raubkatze) ist, fehlt ihm ein effizienter Mechanismus zur Ausscheidung grosser Mengen überschüssigen Eiweisses.


"bereits 1959 konnte man im Editorial der renommierten medizinischen Fachzeitschrift «The Lancet» lesen:
«Früher galten pflanzliche Eiweisse als zweitklassig und gegenüber dem erstklassigen tierischen Eiweiss als minderwertig. Diese Unterscheidung wurde allerdings mittlerweile revidiert.»

Später wurde diese Erkenntnis noch klarer. Beim Jahrestreffen der Amerikanischen Gesellschaft für den Fortschritt der Wissenschaften sagte der angesehene Ernährungsforscher Dr. John Scharffenberg in seinem Vortrag Anfang der 80er Jahre:
«Lassen Sie mich nochmals festhalten, dass es sogar für experimentelle Zwecke überaus schwierig ist, eine dem Kalorienbedarf eines aktiven Erwachsenen genügende Kostform zusammenzustellen, die zu einem Eiweissmangel führen könnte.»

[...]


Aber wie viel Eiweiss benötigt der Mensch eigentlich?

Diese Frage wurde im letzten Jahrhundert praktisch in jedem Jahrzehnt anders beantwortet. Doch auch wenn man nur die aktuellen Angaben berücksichtigt, erhält man je nach Organisation, welche man befragt, ganz unterschiedliche Antworten. Eines lässt sich jedoch aus den sich ständig ändernden Angaben festhalten: Die Eiweisszufuhrempfehlungen sanken in den letzten Jahrzehnten drastisch. Heute werden etwa täglich 0,8 g Eiweiss pro kg Körpergewicht empfohlen.9 Bezüglich der Konzentration des Eiweisses in der Nahrung ist es auch interessant zu wissen, dass die menschliche Muttermilch nur rund 1,2 % Eiweiss enthält (bzw. 8,1% in der Trockenmasse) und damit das im stärksten Wachstum begriffene Kind optimal versorgt ist. Zum Vergleich: Der Eiweissgehalt von Hülsenfrüchten beträgt 10–15 %. Wegen der Eiweissmenge braucht sich also niemand Sorgen zu machen. Wenn man sich zudem abwechslungsreich pflanzenbasiert ernährt, hat man auch die Sicherheit, von allen notwendigen Aminosäuren genügend zu erhalten, ohne den Körper zu belasten." ..

Quelle: http://www.vegetarismus.ch/heft/2001-4/eiweiss.htm